Sprechen ist eine Schlüsselkompetenz für Kinder und hat immensen Einfluss auf ihre Kontakterfahrungen, ihre Integration in der Gruppe und ihr Lernen. Pädagog_innen begegnen immer wieder Kindern mit einer verzögerten oder auffälligen Sprachentwicklung, die sie besonders herausfordern. Woran erkennt man eine Sprachstörung? Wie kann man betroffene Kinder zum einen sprachlich unterstützen, zum anderen in der Gruppe sensibel integrieren? Welche sprachtherapeutische Unterstützung ist in welchen Situationen hilfreich und anzustreben?

In dieser Teamfortbildung gewinnt Ihr Kita-Team einen Überblick über verschiedene  Sprachstörungen. Zudem soll Ihr Team durch eine Reihe von praktischen Übungen angeregt werden, betroffene Kinder im Alltag der Kita gezielt zu unterstützen und deren Eltern unter Einbezug des zur Verfügung stehenden Hilfesystems entsprechend zu beraten.


Mögliche inhaltliche Schwerpunkte

  • Unterschied zwischen Sprech- und Sprachstörungen
  • Spracherwerbsstörungen: Phasen des natürlichen Spracherwerbs und Kriterien für dessen Störung – Aussprachestörung, Dysgrammatismus, eingeschränkter Wortschatz
  • Hörstörungen: Erkennen und Handeln
  • Wenn Kinder (noch) nicht sprechen: Von late talkern, late bloomern und mutistischen Kindern: wann ist Handlungsbedarf, wie gehe ich als Erzieherin damit um und wie integriere ich ein solches Kind in der Gruppe?
  • Mehrsprachigkeit : Wie erkenne ich eine Sprachstörung im Kontext von Mehrsprachigkeit?
  • Entwicklungsbedingtes Stottern und Poltern: Was mache ich, wenn ein Kind unflüssig spricht und wie integriere ich es in der Gruppe?
  • Myofunktionale Störungen: Was tun, wenn ein Kind nicht richtig schluckt und isst, insgesamt hypoton ist?
  • Umgang mit Sprachstörungen: An wen wende ich mich, wenn das Kind eine Sprachstörung hat? Wie spreche ich mit den Eltern darüber?
  • Spielerische Fördermöglichkeiten


Methoden
Theoretischer Input, Kleingruppenarbeit, Auswertung von Filmmaterial, Austausch und Diskussion

Referentin: Caroline Jeckel (Diplom- Heilpädagogin, Sprachtherapeutin, Gestalttherapeutin)

Dauer: 1 Tag (9:00 – 16:00)

Preis: 690,- € für Teams bis 16 Personen. Für größere Teams Preis auf Anfrage.

Sprache inspiriert Tanz- Tanz inspiriert Sprache!

Der Einsatz von Sprache in der tänzerischen Improvisation konzentriert sich auf die bild - und körperhafte Sprache, die durch den Tanz dargestellt wird. Es eigenen sich Worte, Wortreihen, Gedichte, Auszählreime, Zeitungstexte, Sprichwörter, Rätsel, Werbeslogans… zur tänzerischen Improvisation, die einen inhaltlichen Bezug zu Tanz oder Musik und klare Handlungsaktionen beinhalten. Sie schult die Differenzierungsfähigkeit und Erweiterung der gesprochenen Sprache und den bewegungstechnischen Ausdruck. Dadurch werden innere Bilder, Eigenschaften, Gefühle und Geschichten in tänzerische Aktionen nach außen sichtbar gestaltet. Jegliche sprachliche Äußerung -entweder geschrieben oder gesprochen- kann in vielfacher Weise als Improvisationsanregung eingesetzt werden.

  • Tanzimprovisation und Experiment mit Sprachelementen (Konsonanten, Vokale)
  • Rhythmische und klangliche Elemente der Sprache in Bewegung herausarbeiten ( Sprachmelodie, Längen und Kürzen, Akzente usw.)
  • Inhalte der Sprache verkörpern (konkrete oder stilisierte Darstellung)
  • Ausdrucksgehalt der Sprache in Körperbildern übersetzen Sprache wird zur Tanz-Choreografie

Inhalt und Methoden

  • Auseinandersetzung mit Worten, Klängen von Wortsilben und fremder Sprache mit Sprechübungen.
  • Wie können die Texte gesprochen werden? Welche Möglichkeiten der Rhythmisierung kann gefunden werden?
  • Welche Raumformation bietet sich an?
  • Gibt es Solo- und Chorsprecher und Tänzerinnen, die miteinander im Dialog sind?

Referentin: Angela Boeti, Lehrerin für Tanztheater, Tanzimprovisation und Körpersymbolik-Bewegungstherapie

Ort: Ihre Kita, ihre Seminarräume

Zeit: nach Absprache

Preis: 1 Tag 690,-€ / 2 Tage 1.350,-€

Sprachbildung - und förderung stellt in der Kita einen wichtigen Aufgabenbereich dar, für den Erzieher/Innen profundes Wissen brauchen. In diesem Seminar erfahren die Teilnehmer/Innen wie der Spracherwerb und die Entwicklung sprachlicher Kenntnisse bei Kindern zwischen 0 und 6 Jahren verlaufen und mit welchen Methoden sie unterstützt und gefördert werden können. Darüber hinaus gewinnen die Teilnehmer/Innen einen Überblick über Kennzeichen von Sprachstörungen und Sprachentwicklungsverzögerungen. Abschließend lernen sie Verfahren kennen, mit denen die sprachlichen Kompetenzen von ein- und mehrsprachigen Kindern verschiedener Altersstufen erfasst werden können.

Inhaltliche Schwerpunkte

Einen Überblick gewinnen, über die entscheidenden Phasen des Spracherwerbs beim Säugling und den Ablauf der Sprachentwicklung im Vorschulalter.
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten kennen lernen, die beim Spracherwerb und der Sprachentwicklung von ein- und mehrsprachig aufwachsenden Kindern vorliegen.
Wichtige Kriterien kennen, um Störungen und Verzögerungen der Sprachentwicklung wahrnehmen zu können.
Ausgewählte Verfahren nutzen können, um die sprachlichen Kenntnisse von Kindern zu erfassen.
Fördermethoden kennen und anwenden lernen, um den Spracherwerb im Kleinkindalter zu unterstützen und im Vorschulalter die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern fördern zu können.

Methoden
Theoretischer Input, Reflexion sprachförderlichen Handelns, Austausch und Diskussion, Kleingruppenarbeit mit Arbeitsblättern und Auswertungen von Filmmaterial

Dozentinnen: Martina Schulz, Sarah Düsterhöft

Termin: nach Absprache

Dauer: ein bis drei Tage (9.00 - bis 16.00)

Preis: 690,-€ pro Tag (bis 16 Teilner*innen. Preis für größere Gruppen auf Anfrage)

Ort: Ihre Kita

 

Die Sprache ist das Tor zur Welt. Doch um dieses Tor öffnen zu können, bedarf es einer ausreichenden und vielfältigen Sprachkompetenz.

Sprache ist dabei  mehr als die Grundlage von Kommunikation und steht in direktem Zusammenhang mit der eigenen Kultur und der Identitätsentwicklung der Kinder.
Mehrsprachig aufwachsende Kinder sind zunehmend charakteristisch für unsere Gesellschaft und sollen in ihrer Fähigkeit, sich in mehreren Sprachwelten zu bewegen, positiv bestärkt werden.
Daher ist es eine zentrale bildungspolitische und pädagogische Aufgabe, Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien in ihren Anstrengungen die deutsche Sprache zu erlernen zu unterstützen und zu begleiten.
Mit der Welle von Flüchtlingsfamilien stehen viele Kindertagesstätten nun auch vor neuen zusätzlichen Anforderungen. Die zugewanderten Familien müssen den Verlust ihrer Existenz verarbeiten, sich mit einer fremden Kultur vertraut machen und eine neue Sprache lernen.
Die Pädagog_innen in der Kita stehen dabei vor der Herausforderung, die sprachliche Bildung als Querschnittsaufgabe in der Kita an die besondere Situation anzupassen und sich auf Lebenswelt der Kinder einzulassen. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder setzt dabei an den Stärken und Kompetenzen des Kindes an, würdigt die bereits vorhandenen Sprachkenntnisse in der Familiensprache und wirbt für eine alltagsintegrierte sprachliche Bildung, die den Kindern frei von Zwang einen spielerischen Zugang zur deutschen Sprache bietet.

Deshalb gilt es, das vorhandene Potential an Sprachkenntnissen und Sprachlernerfahrungen  zu fördern und gleichzeitig die Mehrsprachigkeit in der kindlichen Entwicklung im Kontext  der gesamten Lebenswelt zu betrachten und die jeweiligen Familienkulturen und Sprachen in den Alltag zu integrieren.
In der zweitägigen  Teamfortbildung  werden wir anhand Ihrer eigenen Praxis bereits Bekanntes mit Neuem  zum kindlichen Erwerb von Sprachkompetenz und Mehrsprachigkeit  verknüpfen, die Rolle und Aufgaben der Pädagog_innen in diesem Prozess beleuchten und in einer Ideenwerkstatt anregendes  und unterstützendes  Material für die tägliche pädagogische Arbeit in multikulturellen Kindergruppen sammeln.

Im kollegialen Austausch erarbeiten wir  Methoden, die die Entwicklung und Lebenswelt(en) der Kinder berücksichtigen, um sie z.B. spielerisch und kreativ in ihren Sprachbildungsprozessen im Kita-Alltag zu begleiten.

Inhalte

  • Theoretische Grundlagen zur Sprachkompetenz bei Kindern: Wie Kinder sprechen lernen?
  • Die Bedeutung der Erstsprache (Muttersprache) für die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und als Grundlage für den Zweitspracherwerb
  • Umgang  mit Mehrsprachigkeit in der Kindergruppe  und unterstützende Begleitung von zugewanderten Kindern/ Familien 
  • Wertschätzung und Einbeziehung sprachlicher und kultureller Elemente der Kinder und ihrer Familien in die tägliche Kita-Praxis
  • (Sprach-)Beobachtung als Voraussetzung für individuelle Sprachförderung
  • Sprach- und Sprechanlässe im pädagogischen Alltag erkennen und für die weitere Entwicklung des Kindes nutzbar machen
  • Sprachliche Bildung und Förderung im Kita-Alltag: Gestaltung von sprachanregenden Alltags- und Spielsituationen wie z.B., Bewegungsspiele, Fingerspiele, Lieder, Bilderbücher, Literacy
  • Rolle und Aufgaben der Pädagog_innen bei  der Begleitung  der sprachlichen Entwicklung der Kinder
  • Zusammenarbeit  und Kooperation mit den Familien: Unterstützung der sprachlichen Bildungsprozesse in den Familien, Anregungen zur Förderung der Muttersprache(n) im Elternhaus

 

Methoden
Input, Reflexion der eigenen Praxis, Kleingruppenarbeit, Beobachtungsverfahren, praktische Anregungen, Diskussion der Umsetzung, Praxisaufgabe, Auswertung und Vertiefung.

Dozentin: Martina Schulz, Caroline Jeckel oder Birgit Jäger

Temin: nach Absprache

Dauer: 2 Tage (9.00 – 16.00 Uhr)

Personen: Ihr Team

Ort: Ihre Kita

Preis: 1.350,- € (bis 16 Teilner*innen. Für größere Gruppen auf Anfrage)